Überziehungskredit

Ein Überziehungskredit wird bei Geschäftsleuten als Kontokorrentkredit und bei Privatpersonen als Dispositionskredit oder kurz als Dispokredit bezeichnet.

Gesetzliche Grundlage

Die gesetzliche Grundlage für diese Kreditart ist im § 493 Bürgerliches Gesetzbuch – BGB - zu finden. In diesem Gesetzbuch werden die Verbraucherschutzvorschriften für einen solchen Kredit geregelt. Nach diesen Vorschriften ist das Kreditinstitut verpflichtet, die Interessenten vor der Inanspruchnahme eines Überziehungskredites über die folgenden Fakten informieren:

  • Wo liegt die Höchstgrenze des Kredits?
  • Was ist der augenblicklich gültige Jahreszins?
  • Was sind die Bedingungen für eine mögliche Zinsänderung?
  • Regelung der Vertragsbeendigung

Begriffserklärung

Falls ein Kontoinhaber sein Konto über die festgelegte Kreditlinie hinaus beansprucht, handelt es sich um einen Überziehungskredit. Bei dem Überziehungskredit sollte man in der Regel mit eindeutig höheren Zinsen rechnen als bei einem gewöhnlichen Kontokorrentkredit.Dieser ist ein kurzfristiger, variabler Kredit und wird dem Kreditnehmer auf seinem Kontokorrentkonto zur Verfügung gestellt. Die Höhe dieses Kredits hängt von den monatlichen Einkommen des Kontoinhabers ab. Wenn der Kontoinhaber sein Kontokorrentkonto über eine längere Periode im Soll führen sollte, so kann natürlich eine Umschuldung mittels eines Ratenkredits rentabel sein.

Der Dispositionskredit

Unter dem Dispositionskredit versteht man eigentlich eine Kreditlinie. Mit diesem Kredit kann man zum Beispiel einen vorübergehenden Geldbedarf überbrücken. Darüber hinaus wird er immer häufiger anstatt Sparbuch als Liquiditätsreserve betrachtet. Wenn es sichergestellt ist, dass es nur um einen kurzfristigen Kreditbedarf geht, stellt der Überziehungskredit praktisch eine preisgünstige und flexible Kreditform dar. Falls der Dispositionskredit länger beansprucht wird, so ist er als eine besonders teure Kreditform angesehen.

Bei dem Dispositionskredit ist der Kreditnehmer nicht an vereinbarte Rückzahlungsraten gebunden. In der Regel werden auch keine Bearbeitungsgebühren fällig. Ein Dispositionskredit ist aus diesem Grunde die bestmögliche Lösung für eine kurzfristige Kreditfinanzierung für eine sehr kurze Periode. Personen, die über kein sicheres Finanzbewusstsein verfügen, können aber durch frequente Inanspruchnahme in eine Schuldenfalle geraten und aus dieser nur schwierig herausfinden. Aus diesem Grunde sollte man einen Dispokredit nur für kurze Zeit in Anspruch nehmen. Wenn das Girokonto häufiger überzogen wird, besteht die Gefahr, dass man ein so genannter Dispo-Kunde auf Dauer wird.

Zu beachten: Die unterschiedlichen Zusammenfassungen über die günstigsten Girokonten enthalten sowie Informationen über die Zinssätze bei Dispositionskrediten. Umfassend und vor allem wichtig ist ein Vergleich mit der Aufzählung der niedrigsten Dispozinsen in einem Girokontenvergleich. Die geforderten Zinssätze für einen solchen Kredit sind von Bank zu Bank zum Teil enorm unterschiedlich.

Man sollte unbedingt darauf achten, dass die bequeme Form der Geldbeschaffung beim Dispositionskredit führt bei manchen Personen zu einem Gewöhnungseffekt, wodurch der Überziehungskredit zum Dauerkredit und dadurch zu einem kostbaren Kredit wird. Besonders kostbar ist, wenn die eingeräumte Dispokreditlinie überzogen wird, denn dann fallen zusätzliche Überziehungszinsen an. Darüber hinaus kann das zu einer Schufa-Mitteilung und zur Kündigung des Überziehungskredites führen.